Die Elbphilharmonie bei strahlend blauem Himmel

Ich mag den Begriff „New Work“ nicht. In den Brennpunkten intellektueller Betrachtungen zum Wandel in der Arbeitswelt hat er sich abgenutzt. Hier in Wremen, dem 1.800-Seelen -Ort zwischen Bremerhaven und Cuxhaven, ist er TOPP aktuell und sorgt für die notwendige Provokation, die Menschen zum Fragen anzuregen. Gerade noch hatte im „schönsten Hotel Europas“ das 2.New Work Camp stattgefunden. Es trafen sich in intimer Atmosphäre ein Haufen interessanter Unternehmer und Gestalter. Wir motivierten uns mit konkreten Ideen und guten Gedanken. Wir sprachen aber auch über die frustrierenden Momente und die große Energie, die wir in Veränderungsprozesse investieren und in denen sich einige Menschen in einem Umfeld von Vertrauensvorschuss und Wertschätzung unbeweglich zeigen.

Zwei Tage später machte ich mich auf den Weg nach Hamburg zur XING NWX 2018.

Ich war beeindruckt von der großartigen Elbphilharmonie und der Hafenstadt, die sich bei strahlend blauem Himmel, durchzogen von der mit Eisschollen bedeckten Elbe, von ihrer besten Seite zeigten. XING überlies nichts dem Zufall und präsentierte den 1.500 Teilnehmern eine Übermacht an Prominenz. Jeder Quadratzentimeter an den verschiedenen Veranstaltungsorten war angefüllt mit Personal, gutem Essen, hilfreichen Hinweisen und intelligenten Gedanken. Eine eigens für das Event programmierte App informierte über das aktuelle Geschehen.

Bodo Janssen und Pater Anselm Grün im Gespräch

Bodo Janssen und Pater Anselm Grün sprachen über ihre Ansichten von sinnorientierter Führung und ließen keinen Zweifel daran, dass Führung gut gelingt, wenn sich Geführter und Führungskraft klar darüber sind, über welche Potentiale sie verfügen und wie sie diese Potentiale in ihrer Arbeit einbringen können. Bei Upstalsboom nennen wir das den „Upstalsboom Weg„.

Jan Oßenbrink und ich sprachen über die „Rückkehr der Intuition“ und hatten im Anschluss die große Ehre, dem per Videokonferenz zugeschalteten Frithjof Bergmann zu lauschen. Der heute 87jährige formulierte messerscharfe Gedanken, die mich tief berührten.

Was blieb am Ende dieses Tages?

Es ist meine feste Überzeugung, dass diese Welt festhängt im Wandel zwischen dem Maschinenzeitalter und dem Zeitalter der Digitalisierung. Das mega Interesse am NWX 2018 und die vielen Gespräche, die ich im Laufe des Veranstaltungstages geführt habe, sind für mich ein Zeichen, dass immer mehr Menschen spüren: Es wird Zeit, sich von alten Denkmustern und Strukturen endgültig zu verabschieden! Hierarchische Organisationen und festgefahrene Regeln bremsen die Geschwindigkeit, die notwendig ist, adäquat auf eine immer komplexere Wirtschaftswelt zu reagieren. Ganz konkret suchen Menschen nach Halt und nach einer Antwort auf die Frage: „Was kann ich persönlich tun, um im Wandel nicht abgehangen zu werden?“ Meine Antwort darauf: „Entwickle Dich jeden Tag ein bisschen weiter und helfe den Menschen in Deinem direkten Umfeld dabei, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu fällen. Helfe ihnen zu handeln – damit sie nicht gehandelt werden!

Jan Oßenbrink und Sebastian Schmidt

Ich hoffe, dass die Motivation der meisten Teilnehmer nicht die Angst vor der Zukunft war, sondern die Neugier an der Veränderung und der Wille zur Gestaltung der Zukunft. Die Veränderung kommt sowieso – es liegt in unserer Macht, wie wir sie bewerten.

 

Licht und Schatten – „New Work“ im Rampenlicht