…das ist ein Gedanke, der mir in den letzten Tagen immer öfter durch den Kopf geschossen ist.

Jahrzehntelang hatte meine Welt klare Schubfächer. Es war eine Welt, in der ich „Arbeit“ und „Freizeit“ trennte. Nicht immer konnte ich die zeitliche Reihenfolge dirigieren, aber auf jeden Fall war ich in der Lage, meine Aktivitäten dem einen oder dem anderen Lebensbereich zuzuordnen. Ich wußte, wenn ich meinen Fotoapparat in die Hand nehme, habe ich „Freizeit“ und wenn ich eine Excel-Tabelle vor meiner Nase habe, bin ich mit „Arbeit“ beschäftigt.

Arbeitsergebnis als „Koch-Azubi“

Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich habe mein Leben lang sehr gerne gearbeitet! Trotz aller Zweifel, Widerstände und Herausforderungen, die mir beruflich begegneten, habe ich mich hundertprozentig mit meiner Aufgabe identifiziert – immer. Das hat sich nicht geändert. Etwas anderes hat sich verändert. Schleichend. Die Grenzen haben sich aufgelöst. Die Grenzen, die ich einst zwischen Job und Privatleben zog, gibt es nicht mehr. Ich stehe in einem Möbelhaus und frage mich: sind die Sitzkissen da drüben gut für die Hotelterrasse? Ich gehe einkaufen und frage mich: sind die Tulpen an der Rezeption eigentlich noch frisch? Ich bin bei einem Netzwerktreffen und frage mich: Braucht das Führungsteam von dem Geschäftsführer, der mir gegenüber sitzt, nicht längst mal ein Training in einem schönen Hotel am Wattenmeer? Und während ich als Grafiker, Klempner, Elektriker, Entertainer, Housekeeper, Trostspender, Trainer, Texter und Fotograf arbeite, fallen mir laufend neue Dinge ein, die das Hotel und die wundervollen Menschen darin voranbringen könnten.

Arbeitsergebnis in der Rolle des Fotografen

Diese Veränderung bringt – wie alles im Leben – zwei Seiten mit sich: einerseits ist es unglaublich schön, Zeit nun immer als Lebenszeit zu erleben und nicht mehr gedanklich aufzuteilen. Andererseits muss ich mich zwingen, bei einem Restaurantbesuch nicht auf jedes Detail der Inneneinrichtung, des Personals, des Essen und der Dekoration zu achten. Nein, ich bin KEIN Restaurant-Tester – ich bin dort nur zum Genießen ein paar schöner Stunden 🙂

Wer also bin ich nun? Ich bin Sebastian Schmidt. Ich bin all das, was ich bereits erwähnte – und noch viel mehr! Damit bin ich nichts Besonderes, sondern lediglich anders als alle Anderen, die ich kenne. Diese anderen Menschen um mich herum begeistern mich jeden Tag aufs Neue mit ihren Fähigkeiten, ihrem Humor, ihrer Einfühlsamkeit und ihren besonderen Begabungen. Gemeinsam machen wir die Welt bunt und ein kleines bisschen besser 🙂

 

 

 

„Ich komme bei mir an“…